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Sich zu informieren öffnet die Tür zum Verstehen

Dadurch kann es leichter werden, den eigenen Weg zu finden.

Trauer ist ein Grundgefühl. 

Trauer ist uns angeboren und eine wichtige Hilfe, um mit Verlusterfahrungen lebensfreundlich umzugehen.

Trauergefühle sind vielfältig: Da ist die Sehnsucht und die Wut, Schuldgefühle und Neid, Niedergeschlagenheit und Ängste, die Trauernde nicht zur Ruhe kommen lassen.

Trauern heisst auch sich auf einen Weg der Neuorientierung zu begeben.

 

Es wird versucht, sich nach einer Trennung, Diagnose, Krankheit oder nach dem Sterben und Tod eines geliebten Menschen an die neue Situation anzupassen und sich neu im Leben zurechtzufinden.

Manchmal hilft es, durch Aktivität und Ablenkung die Trauer zu verdrängen.

 

Dies kann kurzfristig als Schutzmechanismus sinnvoll sein und Erleichterung schenken. Langfristig will der Trauerschmerz aber realisiert, durchlebt und ausgedrückt werden, um sich in Lebenskraft umwandeln zu können.

Jeder Mensch trauert auf die seine eigene Art. Dennoch gibt es bestimmte Aufgaben, denen sich Trauernde immer wieder stellen müssen.

Die vier

Traueraufgaben

Gemäss dem englischen Trauerforscher William Worden.

Der Verlust muss begriffen und akzeptiert werden.
Die vielfältigen Gefühle wollen durchlebt und der Trauerschmerz zugelassen werden.
Trauernde müssen ihren Alltag bewältigen und sich Schritt für Schritt in einer veränderten Situation zurecht finden.
Und wenn es irgendwann für Trauernde gilt, sich neu dem Leben und seinen verbleibenden Möglichkeiten zuzuwenden, so ist es ebenso wichtig, dass das Vergangene seinen sicheren Platz im Leben behält.
  • Kinder leben ihre Gefühle im Moment, ganz anders als Erwachsene, sehr sprunghaft. Kinder können unterschiedliche Gefühle nebeneinander stehen lassen. Es ist wie Pfützen springen, rein und raus... Ihr Verständnis vom Tod entwickelt sich gemäss ihrer kognitiven Entwicklung.

    Kinder verfügen über ein sehr empfindsames Sensorium. Ihr Ich-Gefühl entwickelt sich allmählich. Es ist darum wichtig, dass Erwachsene sich ihrer eigenen Trauer bewusst sind und selber für deren Verarbeitung und Wandlung Verantwortung übernehmen. Tun sie das nicht, übernehmen es die Kinder und machen die Erwachsenentrauer zu ihrer Kindertrauer.

    Kinder sind neugierig, fragen und wollen begreifen. Kinder sind dringend darauf angewiesen, dass wir ihre Fragen wahrheitsgetreu und in einer ihrem Alter entsprechenden Sprache zu beantworten versuchen. Unsere Sprache soll sorgsam und in den Bildern, die wir brauchen, bewusst sein.

    „Dein Opa ist eingeschlafen“ kann massive Einschlafängste beim Kind auslösen.

    „Deine Oma ist weit weg gegangen, hat uns verlassen, etc.“ kann beim Kind die Hoffnung auf ein Wiedersehen wecken.

    „Deine Schwester ist im Spital gestorben“ kann auslösen, dass das Kind das Bild entwickelt, dass man im Spital immer stirbt. Muss es dann mal notfallmässig ins Spital, haben sich diesbezüglich vielleicht massive Todesängste gebildet.

    Das Kind braucht einfache, sachgerechte Erklärungen, um ein klares Bild von der Realität zu haben.

    Auf die kindliche Frage: “Ist Oma jetzt im Himmel“ können wir auch so rückfragen:“ Hmm, was denkst denn DU?“ Wir können den Kindern durch Nachfragen auch helfen, ihre eigenen Antworten zu finden.

  • Die famlientrauerbegleitung.ch fördert Trauergruppen, damit Kinder und Jugendliche mit ihrem schweren Verlust und ihrer Trauer nicht alleine sind und dort Ideen finden, wie sie weitergehen können.

    Wenn Kinder trauern, sind Kindertrauergruppen eine hilfreiche Unterstützung. Der Austausch, den betroffene Jungen und Mädchen dort finden, kann in der Regel nicht durch Kindergarten, Schule oder Familie ersetzt werden.

     

    Die Gruppe bietet den Kindern und Jugendlichen den Raum, sich mit ihrer Trauer zu beschäftigen. In den Kindertrauergruppen geht es um den Umgang mit Trauer, Schuld- und Wutgefühlen, um die Stärkung des Selbstwertgefühls, um Ängste, "komische" Gedanken, Träume oder Schulprobleme etc. Die TrauerbegleiterInnen verfügen über eine qualifizierte Ausbildung im Bereich der Kinder-Trauer.

    Die Teilnahme in einer Trauergruppe ist für die Kinder und Jugendlichen kostenlos. Spenden machen dieses Angebot möglich.

  • Dass unser Leben vergänglich ist, begleitet uns von der Geburt bis zum Tod. Damit sind wir ein Leben lang gefordert, uns mit Verlust und Abschied auseinanderzusetzen. Trauer ist eine natürliche Reaktion auf Verlust, sie ist uns als Grundfähigkeit mit gegeben, um mit Verlustsituationen umzugehen.

    So individuell wie wir Menschen sind, so individuell kann auch unsere Trauer sein. Jedoch können der Ausdruck von Gefühlen und insbesondere die Tränen den starren und tränenlosen Schmerz mildern und lösen. Tränen sind das „Verlässliche Grundwasser der Seele“ (Rose Ausländer).

    Die Trauer als Grundfähigkeit können wir ein Leben lang verfeinern und so ihre lebensspendende Kraft erfahren und zu grösserer Lebendigkeit finden. Wir sollen Trauer darum nicht "loswerden" wollen, sondern sie durchleben und dadurch in Lebenskraft umwandeln.

  • Erschwerte Trauer kann entstehen, wenn in kurzer Zeit mehrere Verluste auf uns Menschen einbrechen, oder wenn die Todesumstände besonders tragisch waren, z.B. durch Suizid, Unfalltod, Mord oder bei Naturkatastrophen. Bei Situationen erschwerter Trauer ist es ratsam, professionelle Hilfe beizuziehen.

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